Die Geige besteht aus den Saiten, die über den Steg gespannt sind. Auf der einen Seite sind sie am Seitenhalter befestigt, auf der anderen verlaufen sie über das Griffbrett (Ebenholz), welches am Hals befestigt ist, zur Schnecke ( Buchsbaum ), wo die Wirbel im Wirbelkasten sind. Die Decke ist aus Fichtenholz. An ihrer Unterseite ist der Baßbalken angeleimt, der die Schwingungen weiterleitet. Der Stimmstock verbindet Decke mit Boden und leitet dadurch die Schwingungen an diesen weiter. Zarge und Boden sind aus Ahornholz. In der Decke sind die f-Löcher, die auch für eine bessere Schallabstrahlung sorge

Bei den  Streichinstrumenten wird die Saite mit einem Bogen gestrichen. Um eine möglichst gute Reibung zwischen den Bogen und Saite zu erzielen, müssen die Haare vor dem spielen mit Kolophonium (Edelharz) eingestrichen werden. Die Tonhöhe der einzelnen Saiten wird durch aufsetzen der Finger (Verkürzung der Saiten) verändert. Durch das Vibrato wird der Ton lebendig. Mit verschiedenen Methoden der Bogenführung werden allerlei Effekte erzielt ( z.B. martellato = gehämmert; tremolo = rasches Hin - und Herstreichen ; col legno = mit der hölzernen Seite des Bogens). Durch das Aufsetzen eines Dämpfers auf dem Steg (con Sordino) wirkt der Ton verschleiert. Einen gitarrenähnlichen Effekt ergibt ein Anzupfen einer Saite, das man Pizzicato (pizz.) nennt. Die Saite allein könnte man kaum hören. Das eigentlich abstrahlende Element ist das Korpus; es führt die erzwungene Schwingung aus, die ihm von der Saite über den Steg und den Stimmstock übertragen wird.

  

 

Die Violine (Geige) entstand Ende des 16. Jahrhunderts. Sie hat ihre Form im wesentlichen bis heute beibehalten. Seit Mitte des 17.Jahrhunderts spielt sie in der Instrumentalmusik eine führende Rolle. Die Kunst des Geigenbaues entfaltete sich besonders in Italien im 17. und 18. Jahrhundert (Stradivari). Auch im deutschen Sprachraum gab es hervorragende Meister, wie die Familie Klotz im Mittenwald und Jakob Steiner in Absam.

Antonio Stradivari, um 1644 in Cremona geboren, war Schüler des berühmten Geigenbauers Nicola Amati um machte sich um 1667 selbständig. Stradivari entwickelte eine eigene Form der Geige mit hellem, großen und vollem Klang, dessen technisches Geheimnis bis heute nicht restlos geklärt werden konnte. Von seinen ungefähr 2000 Instrumenten sind heute noch etwa 540 Violinen, 50 Violincello und 12 Violen erhalten, deren Wert unschätzbar geworden ist.Mit Antonio Stradivari starb am 18.12.1737 in Cremona einer der größten Geigenbaumeister der Weltgeschichte. Seine Söhne Francesco (1671-1743) und Omobono ( 1679 - 1742) führten die Geigenbauerwerkstatt erfolgreich weiter.

 

 

 

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